Deutschland

Mitglied der europäischen Union seit 1958

Ein paar wichtige Infos

  • Hauptstadt: Berlin
  • Einwohnerzahl: 82.114.224
  • Fläche in km²: 357.121
  • Einwohner pro km²: 235,6
  • Länderkennzeichen: DE
  • Telefonvorwahl: +49

Hier liegt das Land

Interessantes – gut zu wissen

Berühmte Persönlichkeiten (geboren):

  • Steffi Graf (1969), Tennisspielerin
  • Michael Schumacher, (1969), Formel-1-Weltmeister
  • Helmut Kohl (1930), ehem. Bundeskanzler (Einheitskanzler)
  • Anne Frank, jüd. Mädchen mit Tagebuch
  • Benedikt XVI., ehem. Papst
  • Willy Brandt, ehem. Bundeskanzler (Osterweiterung)
  • Marlene Dietrich (1901) Schauspielerin
  • Albert Einstein (1879), Physiker (Relativitätstheorie)
  • Ludwig van Beethoven (1770), Komponist
  • Johann Wolfgang von Goethe ((1749), Dichter und Schriftsteller

Weitere Informationen zum Land hinter der Bank findest Du hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland

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Genieß‘ die Bank mit dieser Geschichte…

Rotkäppchen und der Wolf

Zum Anhören:

https://www.youtube.com/watch?v=A8fxT1KS6Tw

Zum Vorlesen:

Rotkäppchen Es war einmal ein kleines süßes Mädchen, das hatte jedermann lieb, der sie nur ansah, am allerliebsten aber ihre Großmutter, die wusste gar nicht, was sie alles dem Kinde geben sollte. Einmal schenkte sie
ihm ein Käppchen von rotem Samt. Weil ihm das so wohl stand und es nichts anders mehr tragen wollte, hieß es nur das Rotkäppchen. Da sagte einmal seine Mutter zu ihm: „Komm, Rotkäppchen, da hast du ein Stück Kuchen und eine Flasche Wein, die bring der Großmutter hinaus, weil sie krank und schwach ist, wird sie sich daran laben; sei aber hübsch artig und grüß sie von mir, geh auch ordentlich und lauf nicht vom Weg ab, sonst fällst du und zerbrichst das Glas, dann hat die kranke Großmutter nichts.“ Rotkäppchen sagte: „Ja, ich will alles recht gut ausrichten“, und versprach es der Mutter in die Hand. Die Großmutter aber wohnte draußen im Wald, eine halbe Stunde vom Dorf. Wie nun Rotkäppchen in den Wald kam, begegnete ihm der Wolf, Rotkäppchen aber wusste
nicht, was es für ein böses Tier war und fürchtete sich nicht vor ihm. „Guten Tag, Rotkäppchen“, sprach er. —

Rotkäppchen und der Wolf„Schönen Dank, Wolf.“ — „Wo willst du so früh hinaus, Rotkäppchen?“ — „Zur Großmutter.“ — „Was trägst du unter der Schürze?“ — „Kuchen und Wein für die kranke und schwache
Großmutter; gestern haben wir gebacken, da soll sie sich etwas Gutes tun und sich stärken.“ — „Rotkäppchen, wo wohnt deine Großmutter?“ — „Noch eine gute Viertelstunde im Wald, unter den drei großen Eichbäumen, da steht ihr Haus, unten sind die Nusshecken, das wirst du ja wissen“, sagte Rotkäppchen. Der Wolf dachte bei sich: „Das junge, zarte Mädchen, das ist ein guter, fetter Bissen für dich, wie fängst du’s an, dass du den kriegst?“

Da ging er ein Weilchen neben Rotkäppchen her, dann sprach er: „Rotkäppchen, sieh‘ einmal die schönen Blumen, die im Walde stehen, warum guckst du nicht um dich; ich glaube, du hörst gar nicht darauf, wie die Vöglein
so lieblich singen? Du gehst ja für dich hin, als wie zur Schule und es ist so lustig draußen in dem Wald.“

Rotkäppchen schlug die Augen auf und als es sah, wie die Sonne durch die Bäume hin und her sprang und alles voll schöner Blumen stand, dachte es: „Ei! Wenn ich der Großmutter einen Strauß mitbringe, der wird ihr auch lieb sein; es ist noch früh, dass ich doch zu rechter Zeit ankomme und sprang in den Wald und suchte Blumen. Und wenn es eine gebrochen hatte, meinte es, dort stand noch eine schönere Blume und lief danach und lief weiter in den Wald hinein. Der Wolf aber ging geradewegs zu dem Haus der Großmutter und klopfte an die Türe. „Wer ist draußen?“ — „Rotkäppchen, das bringt dir Kuchen und Wein, mach mir auf.“ — „Drück nur auf die Klinke“, rief die Großmutter, „ich bin zu schwach und kann nicht aufstehen.“ Der Wolf drückte an der Klinke und er trat hinein, ohne ein Wort zu sprechen, geradezu an das Bett der Großmutter und verschluckte sie. Dann nahm er ihre Kleider, tat
sie an, setzte sich ihre Haube auf, legte sich in ihr Bett und zog die Vorhänge vor.

Rotkäppchen aber war herumgelaufen nach Blumen und als es so viel hatte, dass es keine mehr tragen konnte, fiel ihm die Großmutter wieder ein und es machte sich auf den Weg zu ihr. Wie es ankam, stand die Türe auf, darüber verwunderte es sich und wie es in die Stube kam, sah es so seltsam darin aus, dass es dachte: „Ei! Du mein Gott, wie ängstlich wird mir es heut zu Mut und bin sonst so gern bei der Großmutter.“ Drauf ging es zum Bett und zog die Vorhänge zurück, da lag die Großmutter, hatte die Haube tief ins Gesicht gesetzt und sah so wunderlich aus. ,,Ei, Großmutter, was hast du für große Ohren!“ — „Dass ich dich besser hören kann.“ — „Ei, Großmutter, was hast du für große Augen!“ — „Dass ich dich besser sehen kann.“ — „Ei, Großmutter, was hast du für große Hände!“ — „Dass ich dich besser packen kann.“ — „Aber Großmutter, was hast du für ein entsetzlich großes Maul!“ — „Dass ich dich besser fressen kann.“ Und wie der Wolf das gesagt hatte, sprang er aus dem Bette und auf das arme Rotkäppchen und verschlang es.

Wie der Wolf den fetten Bissen im Leibe hatte, legte er sich wieder ins Bett, schlief ein und fing an überlaut zu schnarchen. Der Jäger ging eben vorbei und dachte bei sich: „Wie kann die alte Frau so schnarchen, du musst einmal nachsehen, ob ihr etwas fehlt.“

Da trat er in die Stube und wie er vors Bett kam, so lag der Wolf darin, den er lange gesucht hatte. Nun wollte er seine Büchse anlegen, da fiel ihm ein, dass er vielleicht die Großmutter gefressen hatte und er könne sie noch erretten. Darum schoss nicht, sondern nahm eine Schere und schnitt dem schlafenden Wolf den Bauch auf. Wie er ein paar Schnitte getan, da sah er das rote Käppchen leuchten und wie er noch ein wenig geschnitten, da sprang das Mädchen heraus und rief: „Ach, wie war ich erschrocken, was war es so dunkel in dem Wolf seinem Leib!“ Dann kam die Großmutter auch lebendig heraus. Rotkäppchen aber holte große schwere Steine, damit füllten sie dem Wolf den Leib und wie er aufwachte, wollte er fortspringen, aber die Steine waren so schwer, dass er gleich niedersank und tot zu Boden fiel.

Da waren alle drei vergnügt, der Jäger nahm den Pelz vom Wolf, die Großmutter aß den Kuchen und trank den Wein, den Rotkäppchen gebracht hatte. Rotkäppchen dachte bei sich: „Du willst dein Lebtag nicht wieder allein
vom Wege ab in den Wald laufen, wenn dir es die Mutter verboten hat.“